Ausbildung als Zahntechniker/in
Der Beruf für Perfektionisten – Ausbildung zum Zahntechniker/-in. Mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl erschaffst du für deine Patienten ein neues Lächeln in Form neuer Zähne. Auch dieser Berufszweig hat sich in den letzten Jahren sehr fortschrittlich entwickelt und alte Techniken und Vorgehensweisen wurden durch effektive Prozesse mit dem heutigen Kenntnisstand ergänzt oder überholt.
Was macht ein/e Zahntechniker/in?
In der Ausbildung zum Zahntechniker/in erschaffst du in erster Linie sogenannte Zahnprothesen, einschließlich Zahnersatz, Brücken, Kronen und anderem. Du erstellst die Modelle des Mundes von deinen Patienten aus physischen und manchmal computergestützten Formen. Modelle werden mit Gips, Wachs, Porzellan, Metall mithilfe von Handwerkzeugen hergestellt. Das Modell wird dann in einen Porzellanofen gelegt, um es mit dem Metallgerüst abzudichten, das es zusammenhält. Im weiteren Schritt wird die Farbe und Form des Modells an die Zähne des Patienten angepasst. Dem Endprodukt wird Porzellan hinzugefügt, um dem Modell ein lebensechtes Aussehen zu verleihen. Du kannst dich gerade, wenn du in einem großen Labor tätig bist, im Laufe deiner Berufsausbildung auf einen oder zwei Aspekte der Zahnprothetik spezialisieren.
Zahntechniker arbeiten im Allgemeinen in sauberen, gut beleuchteten und gut belüfteten Bereichen. In diesem Beruf hast du deine eigenen Werkbänke, die mit Bunsenbrennern oder elektrischen Wachsen ausgestattet werden können. Schleif- und Poliergeräte oder Handinstrumente wie Spatel und Schnitzer gehören zu deinen täglichen Gebrauchsgegenständen. Du kannst aber auch etwas fortschrittlicher mit Computerdesign-Software, Scannern und Fräs- oder Druckgeräten arbeiten. Die meisten Zahntechniker sind in kleinen Praxen oder kommerziellen Dentallabors mit zwei bis neun oder mehr Mitarbeitern beschäftigt. Andere Labore sind ziemlich groß und beschäftigen mehr als 100 Techniker.
Wie werde ich Zahntechniker/in?
Persönliche Voraussetzungen
- Gutes Fingerspitzengefühl
- Ruhige Hände
- Handwerkliche Begabung
- Räumliches Denken
Schulische Voraussetzungen
Für die Ausbildung zum / zur Zahntechniker/in benötigst du prinzipiell keinen speziellen schulischen Abschluss. Empfohlen wird jedoch, dass du zumindest die Mittlere Reife oder einen gleichwertigen Schulabschluss nachweisen kannst. Dieser wäre beispielsweise der Hauptschulabschluss und zusätzlicher Berufsausbildung von mindestens zwei Jahren. Die meisten Arbeitgeber fordern bereits in Ihren Stellenangeboten, dass du diese Qualifikation mitbringst.
Ablauf und Inhalte der Ausbildung zum Zahntechniker
Die duale Ausbildung setzt sich aus dem schulischen Teil und der Arbeit in deinem Ausbildungsbetrieb zusammen. In der Regel beträgt die Dauer etwa 3,5 Jahre und kann auf 3 bzw. 2,5 Jahre verkürzt werden. Mit entsprechenden guten schulischen Vorleistungen oder weiteren relevanten Qualifikationen erfüllst du in der Regel die Voraussetzung zur Verkürzung der Ausbildung (in Absprache und durch Genehmigung der IHK & Ausbildungsbetrieb).
Im Rahmen des Unterrichts in der Berufsschule erwirbst du alle theoretischen Kenntnisse, die für die Ausübung dieses Berufs relevant sind. Von der Anatomie des Kiefers bis hin zur Planung und Erstellung von Zahnprothesen. Der praktische Teil deiner Ausbildung ist dazu da, um die Berufspraxis zu erhalten, und langsam an die Arbeit als Zahntechniker/in herangeführt werden. In der Zahntechnik arbeitest du eher handwerklich orientiert, somit erhältst du u. a. Anweisungen und Grundlagen zur Bedienung der entsprechenden Werkzeuge und Arbeitsutensilien sowie die Verwendung von Gussmaschinen oder Heizöfen zur Herstellung der Prothesen.
Im zweiten Jahr schreibst du deine Zwischenprüfung und ein Jahr später deine Abschlussprüfung und bist danach (hoffentlich) ausgelernte/r Zahntechniker/in.
Wie ist der Verdienst in der Ausbildung zum Zahntechniker und im Beruf?
Mit einer Ausbildungsvergütung von etwa 580 Euro im ersten Ausbildungsjahr bis zu 800 Euro im vierten Ausbildungsjahr kannst du rechnen. Die Höhe deines Ausbildungsgehaltes kann von Arbeitgeber zu Arbeitgeber unterschiedlich sein, wobei die Höhe sich häufig an der zuständigen ZahntechnikerInnung orientiert.
Benötigst Du Informationen zu den zusätzlichen Finanzierungsmöglichkeiten einer Ausbildung? Hier haben wird hieruzu einiges zusammengestellt.
Nach bestandener Prüfung kannst du bei deinem Arbeitgeber mit einem Einstiegsgehalt von etwa 1900 bis 2500 Euro brutto im Monat rechnen. Durch entsprechende Berufserfahrung oder passende Weiterbildung kannst du sogar bis etwa 2900 Euro brutto im Monat aufsteigen.
Die Möglichkeiten und Aussichten des Zahntechnikers
Der medizinische Berufsbereich lebt von einer immer weiterschreitenden Kenntnislage über neue Methoden, Krankheiten, Medikamente aber auch Qualitätsmanagement. Daher sind regelmäßige Seminare unumgänglich und fördern zudem deine beruflichen Chancen.
Da es sich um einen handwerklichen Beruf handelt, kannst du zudem deinen Meister direkt im Anschluss oder später machen und wärst somit Zahntechnikermeister/in und könntest Führungsaufgaben übernehmen und neue Personen in diesem Beruf ausbilden. Außerdem wäre die Fortbildung zum staatlich geprüften Techniker (IHK) oder zum Fachkaufmann/Fachkauffrau in der Handwerkswirtschaft denkbar.
Solltest du den akademischen Weg bevorzugen oder dein Wissen einfach vertiefen, so kannst du auch an einer Hochschule den Studiengang Medizintechnik (Bachelor of Engineering) oder dein Staatsexamen in der Zahnmedizin bzw. Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde beginnen.