Erzieherin

Ausbildung zur Erzieherin / Erzieher – Du liebst Kinder

Die Ausbildung zur Erzieherin im Kindergarten – in den meisten Fällen blicken wir auf eine unbefangene Zeit voller Spiel und Spaß zurück. Wir lernen unsere ersten Freunde kennen und es treten neben Papa, Mama oder anderen Angehörigen die ersten wichtigen Bezugspersonen außerhalb der Familie in unser Leben. Dir bedeutet das Lächeln in den Augen der Kinder, Jugendlichen oder den Menschen mit einer Behinderung viel, dann könnte die Arbeit als Erzieher/in genau das Richtige für dich sein. Als Erzieher/in bereitest du sie spielerisch auf die „reale Welt“ vor und förderst ihre Sprache, Motorik sowie das Sozialverhalten und die persönliche Entwicklung.

Was macht eine Erzieherin / ein Erzieher?

Klassischerweise ist uns der oder die Erzieher/in aus dem Kindergarten bekannt. Dennoch kannst du in diesem Beruf auch in einem Jugendzentrum oder an einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung arbeiten. Die Tätigkeiten umfassen die Betreuung der jeweiligen Personengruppe sowie die Planung und Durchführung der Aktivitäten. Du förderst deine Gruppe im Hinblick auf den weiteren Werdegang wie beispielsweise den Beginn der Schule. Für die meisten Menschen ist es besonders wichtig, einen geregelten Alltag zu haben. Deine Aufgabe besteht also darin, diesen zu planen und organisieren.

Jedes Kind und jeder Mensch ist individuell und hat Stärken und Schwächen. Daher gehört auch die zielgerichtete Beobachtung und Analyse der Verhaltensweisen und der Entwicklung zu deiner Aufgabe als Erzieher/in, um die Förderung zielbewusst einzuleiten.

Wie werde ich Erzieher/in?

Persönliche Voraussetzungen

  • Begeisterung am Umgang mit Kindern, Jugendlichen oder Menschen mit Behinderung
  • Offene und kontaktfreudige Persönlichkeit
  • Empathie
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Kreativität
  • Beobachtungsgabe

Schulische Voraussetzungen

Um die Ausbildung als Erzieher/in zu beginnen, benötigst du in der Regel eine mittlere Reife – im Bundesland Bayern und Bremen sogar mit der Voraussetzung, dass du im Fach Deutsch mindestens die Note „Befriedigend“ erreicht hast. Unter gewissen Voraussetzungen kannst du auch Erzieher/in werden, ohne den Realschulabschluss innezuhaben. Dazu benötigst du den Hauptschulabschluss sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens 2 Jahren.

Berufliche Voraussetzungen

Wenn du einen Realschulabschluss besitzt, musst du zusätzlich zu den schulischen Voraussetzungen, eine abgeschlossene Berufsausbildung als Kinderpfleger/in oder einem pädagogischen bzw. pflegerischen Beruf wie z. B. Alten- oder Krankenpfleger/in aufweisen. Alternativ genügt es auch, wenn du eine fachfremde Berufsausbildung abgeschlossen hast und danach mehrere Jahre im erzieherischen oder pädagogischen Bereich gearbeitet hast. Solltest du bereits die Fachhochschulreife oder das Abitur erlangt haben, so benötigst du keine vorherige Berufspraxis.

Ablauf und Inhalte der Ausbildung für die Erzieherin

Je nach Bundesland, Schulabschluss und Ausbildungsmodell, kann der Weg zur abgeschlossenen Lehre als Erzieher/in zwischen zwei bis fünf Jahren dauern. In der Regel absolvierst du die Erzieherausbildung an einer Berufsschule im Vollzeit-Modell. Daher hast du in diesem Fall zwei Jahre lang durchgehend Berufsschule und bestreitest im Anschluss ein einjähriges Praktikum. Nach drei Jahren ist die Ausbildung in Vollzeit somit abgeschlossen.

Die Berufsausbildung kann zudem auch in Teilzeit durchgeführt werden. Die Ausbildungsdauer beträgt dabei für gewöhnlich vier Jahre. Gerade, wenn Erzieherinnen noch den eigenen Nachwuchs betreuen müssen, kann an manchen Berufsschulen drei Mal pro Woche Unterricht besucht werden. Pro Ausbildungsjahr sind zudem vier bis sechs Wochen praktische Einsätze vorgesehen. Das Praxisjahr der Vollzeitausbildung wird somit über die vier Jahre verteilt.

In beiden Modellen sind die Ausbildungsinhalte selbstverständlich die gleichen. Du erwirbst pädagogisches Fachwissen sowie die Kompetenz dieses entsprechend umzusetzen und danach zu handeln. Dabei ist es das Ziel, auf alle erdenklichen Situationen des zukünftigen Berufslebens vorbereitet zu sein oder zumindest zu erlernen, damit umgehen zu können. Psychologie der Entwicklung, Bildungsprozesse und Sprachentwicklung sind dabei wichtige Grundbausteine des vermittelten Fachwissens. Außerdem lernst du, wie du Kinder, Jugendliche oder Menschen mit Behinderung mittels kreativer Gestaltung, Musik und Bewegung förderst und unterhältst.

Wie ist der Verdienst in der Ausbildung und im Beruf?

Da es sich um eine teilweise schulische Ausbildung handelt, erhältst du während der schulischen Phasen leider kein Ausbildungsgehalt. Ausschließlich während dem Praxisjahr oder den Teilzeit-Praktikas verdienst du durchschnittlich etwa 1.500 EUR monatlich.

Gut zu wissen über Erziehergehalt:

Solltest du dich fragen, wie du die Zeit der Ausbildung finanziell stemmen kannst, so wäre das sogenannte Schüler-BAföG eine Möglichkeit. Unter gewissen Voraussetzungen kannst Du somit eine Unterstützung durch den Staat erhalten. Auch eine Finazierung mit einem Ausbildungskredit ist möglich.

Nach der erfolgreichen Beendigung der Ausbildung kannst du mit etwa 2.000 bis 3.000 Euro (brutto) im Monat rechnen. Die Höhe des zukünftigen Einkommens ist außerdem davon abhängig, ob du bei einer öffentlichen oder privaten Einrichtung angestellt bist. Meistens sind die Gehälter bei privaten Trägern leider etwas niedriger.

Die Möglichkeiten und Aussichten des Erzieherberufes

Als gelernte/r Erzieher/in kannst du mit etwas Berufserfahrung hierarchisch aufsteigen und im ersten Schritt beispielsweise die Leitung einer Gruppe übernehmen. Durch das größere Aufgabengebiet und die höhere Verantwortung, erhältst du in der Regel mehr Geld dafür.

Nicht immer sind die Möglichkeiten vorhanden, innerhalb einer Einrichtung unmittelbar aufzusteigen, daher bietet es sich ebenfalls an, eine Fortbildung zu absolvieren, um beispielsweise staatlich geprüfter Fachwirt für Erziehungswesen oder Betriebswirt für Sozialwesen zu werden. Auch Weiterbildungen und die Spezialisierung auf Fachgebiete fördern deine Aufstiegsmöglichkeiten. Sollte eine Weiterbildung oder Fortbildung nicht genug sein und du möchtest hoch hinaus, dann wären die Studiengänge „Bildungswissenschaften“ oder „Soziale Arbeit“ gut geeignet.