Hörakkustiker

Ausbildung zum Hörakustiker/in

Für die Ausbildung zum Hörakustiker hast du gute Noten in Naturwissenschaften und interessierst dich für technische Dinge? Dann könnte die Ausbildung als Hörakustiker/in etwas für dich sein. Hörgeräte und Gehörschütze unterschiedlichster Art werden von dir in diesem Beruf, nach den individuellen Bedürfnissen der Menschen hergestellt.

 

Was macht ein/e Hörakustiker/in?

Hörakustiker diagnostizieren und behandeln Hör- und Gleichgewichtsstörungen. Sie verwenden verschiedene Instrumente, um den Hörverlust zu messen und seine Ursache zu bestimmen. Nach der Diagnose entwickelt der Hörakustiker einen Behandlungsplan, der die Auswirkungen der Behinderung auf den Patienten berücksichtigt. Hörakustiker sind häufig Mitglieder eines Teams von Angehörigen der Gesundheitsberufe, zu denen Sprachpathologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Ärzte gehören.

Wie werde ich Hörakustiker/in?

Persönliche Voraussetzungen

  • Verbale Kommunikationsfähigkeiten
  • Mitgefühl
  • Zwischenmenschliche Fähigkeiten und soziale Kompetenz
  • Kritisches Denken
  • Affinität zur Technik

Schulische Voraussetzungen

Für den Beginn der Ausbildung wird ein erfolgreicher Realschulabschluss empfohlen, dennoch gibt es keine festen Voraussetzungen, daher kannst du selbstverständlich auch mit einem niedrigeren oder höheren Bildungsabschluss einen Ausbildungsplatz als Hörakustiker/in ergattern. Die Qualität deiner Entscheidung und die Überzeugungskraft während der Bewerbung sind ausschlaggebend für die Zulassung zur Ausbildung.

Ablauf und Inhalte der Ausbildung zum Hörakustiker

Die Ausbildung zum Hörakustiker/in ist klassischerweise dual. Du hast neben dem praktischen Ausbildungsteil im Betrieb, zusätzlich Berufsschulunterricht. Die Ausbildungsdauer beträgt normalerweise drei Jahre, kann aber verkürzt werden, wenn du bereits eine Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen hast oder besonders gute Noten auf der Berufsschule schreibst.

Im Ausbildungsbetrieb wird dir der praktische Teil des Berufes erläutert und du übernimmst konkrete Tätigkeiten. Zu Beginn dürfest du deinen Ausbildern und den Mitarbeitern des Betriebs noch etwas über die Schulter schauen. Nach gewisser Zeit wirst du jedoch an die praktische Arbeit herangeführt und erlernst hilfreiche Handgriffe und Verfahren oder audiometrische Messungen durchzuführen.

Das theoretische Fachwissen wird dir auf der Berufsschule beigebracht. Zu den relevanten Schulthemen gehören Punkte wie die Anatomie des Ohrs (Biologie) und Akustik (Physik). Auch das Unterrichtsfach Werken, hat einen großen Stellenwert, da du als Hörakustiker/in auch handwerklich geschickt sein solltest. Da du im Rahmen der Hörtests diverse Messverfahren anwendest, wird dir das notwendige Wissen im schulischen Matheunterricht beigebracht.

Wie ist der Verdienst in der Ausbildung zum Hörakustiker und im Beruf?

Die Ausbildungsvergütung beträgt durchschnittlich zwischen 650 Euro (1. Ausbildungsjahr) und 900 Euro (3. Ausbildungsjahr). Je nachdem wo du deine Ausbildung machst und in welchem Bundesland du lebst, kann das Gehalt auch abweichen. Durch den Mindestlohn, des es seit dem 01.01.2020 nun auch für Auszubildende gibt, sollte dein Ausbildungsgehalt mindestens zwischen 515 Euro (1. Ausbildungsjahr) und 695 Euro (3. Ausbildungsjahr) betragen.

Solltest du dich fragen, wie du die Zeit der Ausbildung finanziell stemmen kannst, so wäre das sogenannte Schüler-BAföG eine Möglichkeit. Unter gewissen Voraussetzungen kannst Du somit eine Unterstützung durch den Staat erhalten. Auch eine Finazierung mit einem Ausbildungskredit ist möglich.

Nach erfolgreich abgeschlossener Hörakustikausbildung liegt das Gehalt bei durchschnittlich etwa 1700 und 2100 Euro brutto im Monat. Sollte dein zukünftiger Arbeitgeber an einen Tarifvertrag gebunden sein, so wirst du in die jeweilige Vergütungsgruppe eingeordnet. Je nach Berufslaufbahn und Qualifikation steigst du nach der Zeit auf und verdienst mehr Geld. Mit etwa 2100 Euro brutto darfst du nach etwa zwei bis drei Jahren im Beruf rechnen.

Die Möglichkeiten und Aussichten

Nachdem du die Ausbildung zum Hörakustiker/in erfolgreich beendet hast, kannst du weitere Qualifikationen erreichen, um später bessere Aufstiegsmöglichkeiten zu bekommen.

Die Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten in diesem Berufsbild sind sehr vielseitig. Du kannst dich auf einzelne Fachgebiete spezialisieren und Experte in diesem Gebiet werden oder eine Ausbildung und sogar ein Studium in diesem Bereich durchführen.

Du kannst z. B. direkt nach der Ausbildung die Meister-Ausbildung beginnen. Sofern du die Prüfung bestehst und „Hörakustiker-Meister“ bist, kannst du dich im Anschluss selbstständig machen und/oder neue Hörakustiker/innen ausbilden.

Alternativ kannst du dich auf den technischen Teil spezialisieren und mit der dreijährigen Ausbildung als Techniker/in für Medizintechnik weitermachen. In diesem Fall lernst du zusätzlich zum Umgang mit Hörgeräten, auch deren Entwicklung und Herstellung.

Auch der akademische Weg ist im Anschluss an die Hörakustikausbildung möglich. Der Bachelor-Studiengang „Hörakustik/Audiologie“ umfasst eine Regelstudienzeit von 6 Semestern und vertieft die Themen der Berufspraxis und diese werden mit betriebswirtschaftlichen und weiteren medizinischen Themen ergänzt.